1. Was ist VERA?
Die Abkürzung „VERA“ stand ursprünglich für „VERgleichsArbeiten in der Grundschule“. Mittlerweile werden Vergleichsarbeiten auch in der achten Jahrgangsstufe geschrieben. Die Aufgabenentwicklung erfolgt unter Leitung des Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Berlin. Am Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau werden die Vergleichsarbeiten ausgewertet und Rückmeldungen für die Schulen erstellt.
Mit Testaufgaben, die sich an den Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz orientieren, werden die Schülerleistungen in den Fächern Deutsch und Mathematik überprüft. Die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten können Lehrkräften als Grundlage zur Unterrichtsentwicklung dienen und dabei helfen, ihre Schüler aus einem anderen Blickwinkel zu bewerten. So können Lehrkräften den Lernstand ihrer Schüler/-innen, ihrer Klasse und ihrer Schule im Vergleich mit anderen einschätzen.
2. Von wem werden die Vergleichsarbeiten entwickelt?
Die Aufgabenentwicklung wurde wie das ganze Projekt von den teilnehmenden Bundesländern beauftragt. Eine aus Vertretern aller Länder bestehende Gruppe von Lehrkräften entwickelt die Aufgaben, die in ausgewählten Schulen vorab erprobt werden. Dabei wird die Güte der Aufgaben überprüft sowie deren Schwierigkeitsgrad und Anforderungsprofil nach wissenschaftlichen Kriterien bestimmt. Für die statistische Auswertung und testmethodische Konzeption ist das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) zuständig.
3. Warum werden Vergleichsarbeiten geschrieben?
Die Bildungsstandards für die Fächer Deutsch und Mathematik in der Grundschule beschreiben Fähigkeiten, die am Ende der vierten Klasse von den Schüler/-innen beherrscht werden sollen. Die Vergleichsarbeiten werden im zweiten Schulhalbjahr der dritten Klasse geschrieben, um den Lehrerkräften objektive Informationen über den Lernstand ihrer Schüler/-innen zu liefern und um gegebenenfalls einen Förderbedarf bestimmter Schülergruppen in bestimmten Lernbereichen zu verdeutlichen. Der Vergleich der Ergebnisse mit anderen Klassen, der Schule, dem gesamten Bundesland oder einer sozial ähnlich zusammengesetzten Gruppe, eröffnet Lehrkräften eine über das klasseninterne Bezugssystem hinausgehende Perspektive.
4. Muss mein Kind an VERA teilnehmen?
Die Teilnahme an VERA ist für alle Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen an öffentlichen Schulen verpflichtend. Es gibt allerdings zwei Ausnahmen: Benötigt Ihr Kind sonderpädagogische Förderung oder lebt es weniger als zwölf Monate in Deutschland und beherrscht deshalb die deutsche Sprache noch nicht ausreichend, liegt es im Ermessen der Lehrkraft, ob es mitschreiben sollte.
Nimmt Ihr Kind in einem solchen Fall an den Vergleichsarbeiten teil, bekommt es zwar eine individuelle Rückmeldung, seine Ergebnisse werden im Vergleich der Klassen jedoch nicht berücksichtigt.
5. Wird VERA benotet?
Die Arbeit Ihres Kindes wird nicht benotet. Schließlich geht es in erster Linie um eine Rückmeldung für die Lehrkräfte, inwieweit ihre Schüler/-innen die in den Bildungsstandards formulierten Kompetenzen bereits erworben haben.
6. Welche Aufgaben werden gestellt?
Die Aufgaben beziehen sich in der Regel nicht auf den direkt in den vorangegangenen Unterrichtsstunden von den Schülerinnen und Schülern behandelten Stoff. Es werden stattdessen Wissen und Fähigkeiten abgefragt, die langfristig im Unterricht erworben wurden. Diese orientieren sich nicht an den Lehrplänen der einzelnen Bundesländer, sondern an den bundesweit festgelegten Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz.
Aufgabenbeispiele der bisher durchgeführten Vergleichsarbeiten finden Sie unter dem Menüpunkt „Materialien früherer Durchgänge“.
7. Soll sich mein Kind vorbereiten?
Da bei VERA langfristig erworbene Kompetenzen geprüft werden, ist es nicht notwendig und auch nicht sinnvoll, dass sich Ihr Kind auf die Vergleichsarbeiten vorbereitet. Über den Ablauf und die Anforderungen von VERA wird Ihr Kind rechtzeitig vor den Vergleichsarbeiten im Unterricht informiert. Bitte bestärken Sie Ihr Kind lediglich darin, sein Bestes zu geben.
8. Wann finden die Vergleichsarbeiten statt und wie lange dauern sie?
Die Vergleichsarbeiten finden jährlich Ende April, Anfang Mai statt. Die Termine werden länderübergreifend für jedes Jahr neu festgelegt und frühzeitig auf den Internetseiten des für Ihr Bundesland zuständigen Ministeriums oder Landesinstitut veröffentlicht. Den Ansprechpartner für Ihr Bundesland finden Sie unter VERA 3: Ansprechpartner.
Die Bearbeitungszeiten hängen von den untersuchten Teilleistungsbereichen der Fächer ab und liegen in der Größenordnung von 20 bis 60 Minuten.
9. Wie werden die Vergleichsarbeiten ausgewertet?
Nachdem Ihr Kind die Vergleichsarbeiten geschrieben hat, korrigieren die Lehrkräfte die Aufgaben. Hierzu stehen Korrekturhinweise zur Verfügung, die für alle teilnehmenden Schulen gleich sind. Die Klassen- und Schülerergebnisse werden dann auf den VERA-Internetseiten in einem geschützten Bereich von den Lehrkräften eingegeben und vom wissenschaftlichen Team in Landau ausgewertet.
Die Rückmeldung erfolgt anonym und wird in erster Instanz der unterrichtenden Lehrkraft im geschützten Bereich von VERA übermittelt. Nur die Lehrkräfte Ihres Kindes können also die Ergebnisse dem jeweiligen Kind zuordnen. Die Vorgaben des Datenschutzes werden bei diesem Vorgehen streng eingehalten. In den meisten Bundesländern sind die Lehrkräfte verpflichtet, den Eltern die Ergebnisse des eigenen Kindes zurückzumelden.
10. Wie erfahre ich, wie mein Kind abgeschnitten hat?
In den meisten Bundesländern erhalten Sie nach der Auswertung der Vergleichsarbeiten von der Lehrkraft Ihres Kindes einen Rückmeldungsbogen, dem Sie entnehmen können, wie Ihr Kind abgeschnitten hat. Die bundeslandspezifischen Regelungen können Sie bei der Lehrkraft Ihres Kindes erfragen.
Die Bewertung erfolgt durch die Zuordnung zu einer sogenannten Komptenzstufe, die keine Entsprechung in Schulnoten hat. Was unter den Komptenzstufen zu verstehen ist, können Sie im Rückmeldebogen oder auf der Projektseite genau nachlesen.
11. Darf ich das Testheft meines Kindes einsehen?
Das hängt davon ab, in welchem Bundesland Sie wohnen. In den meisten Ländern haben die Eltern die Möglichkeit (z.B. im Rahmen eines Elternabends) die VERA-Testhefte der eigenen Kinder einzusehen. In einigen Ländern können die Kinder die Testhefte nach einiger Zeit mit nach Hause nehmen.
12. An wen kann ich mich wenden, wenn ich noch weitere Fragen zu VERA habe?
In diesem Fall wenden Sie sich bitte an die Lehrkraft, die an der Schule Ihres Kindes für die Durchführung von VERA zuständig ist. Sollte diese Ihnen nicht direkt auf Ihre Fragen antworten können, besteht die Möglichkeit, dass die Lehrerin/der Lehrer im telefonischen Support für VERA anruft und sich informiert. Diese Information kann dann wiederum entsprechend an Sie weitergegeben werden.
13. Was sind Kompetenzstufen?
Die Testleistungen der Schülerinnen und Schüler werden als sogenannten Kompetenzstufen an die Lehrkräfte und Sie als Eltern / Erziehungsberechtigte zurückgemeldet. Kompetenzstufen sind inhaltliche Beschreibungen der Fähigkeiten der Kinder in den einzelnen geprüften Fächern und deren spezifischen Teilbereichen (genannt Kompetenzbereiche). Sie werden in Kompetenzstufenmodellen beschrieben, die das Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Berlin für die Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland entwickelt hat. Kompetenzstufen sollten nicht mit Noten gleichgesetzt werden.
14. Landesspezifische Informationen
Einige Bundesländer verfügen über eigene Elterninformationsseiten.